Der Baum des Jahres 2018

…ist nun auch gepflanzt!
Bereits im Sommer hat die neue Schulleiterin Gitta Brede von unserer Gepflogenheit – fast schon Tradition – erfahren: Als kleiner Baustein unseres Programms als Umweltschule bekommt der neue fünfte Jahrgang einen Baum des Jahres geschenkt.

Als sie davon erfuhr, dauerte es nicht lange, da war die Entscheidung gefällt: Das ist gut und wichtig! Das machen wir weiter!
Und so bekamen auch in diesem Jahr unsere neuen Fünftklässler zur Einschulungsfeier den Baum des Jahres – diesmal eine Esskastanie – geschenkt.

Es dauerte nicht lange, da war klar, dass die Klasse 5.4 die Pflege des Baumes übernehmen wird:
Hier gibt es eine ganze Reihe SchülerInnen, die sich engagieren wollen und denen aktiver Umweltschutz schon jetzt ein Bedürfnis ist. So trafen sich am 26.10.2018 drei SchülerInnen in den frühen Morgenstunden mit Wolfgang Vogel vom NABU Hambergen, um dem Baum ein neues Zuhause zu geben. Unter seiner fachkundigen Anleitung wurde der Boden großräumig gelockert, ausgehoben und vorsichtig mit Nährstoffen angereichert. Natürlich gesellte sich auch die Schulleiterin dazu mit der Botschaft: „Ich rede nicht nur darüber. Ich mache mit!“

Inzwischen hatte sich die gesamte Klasse 5.4 rund um ihren Klassenlehrer Herrn Beck eingefunden.
Nach dem Einsetzen des Baumes und vorsichtigem Einschlämmen bekam unsere neue Esskastanie noch einen professionellen Gießring, der die Bewässerung in den nächsten Wochen erleichtert.

Wer das übernimmt? Zuerst Lotte, Tjorben und Joel natürlich. Aber mehrere SchülerInnen der Klasse 5.4 haben schon protestiert: Auch sie wollen sich beteiligen! Da wird es wohl einen „Pflegeplan“ geben müssen…
Fragen gab es eine ganze Menge: Warum ist die Esskastanie diesmal der Baum des Jahres?
Ist die Esskastanie ein wichtiger Baum? Wann trägt der Baum das erste Mal Früchte? usw.

Wolfgang Vogel kam ordentlich ins Schwitzen und konnte die meisten davon wohl spontan beantworten. Falls nicht, weiß er aber immer, wie man es ‘rausbekommt! Natürlich wird er in den folgenden Wochen immer wieder nach dem Baum schauen und der Klasse 5.4 Ansprechpartner für alle Fragen sein – und davon wird es noch viele geben.

Möge die Klasse 5.4 ein gutes Pflegeteam für den Baum des Jahres 2018 werden!

An dieser Stelle ein DANKESCHÖN an den Klassenlehrer Herrn Beck, der dieses Projekt aus Überzeugung unterstützt: Ein solches Langzeitprojekt steht und fällt mit dem Klassenlehrer.

(Thomas Köhring)

Willkommen im „Halloween-Spukschloss“

Passend zur Jahreszeit begann die damalige Klasse 8.2 von Herrn Hufe im November 2017 unter Regie ihres Kunstlehrers Herrn Kornitzky ein Langzeitprojekt, in welchem aus über zwanzig einzelnen Schuhkartons ein beeindruckendes Spukschloss gebaut wurde.

Beginnend mit theoretischen Grundlagen (z.B. Welche Gefühle assoziiert man mit der dunklen Jahreszeit? Wie erzeugt man unheimliche Wirkung?) sollten die SchülerInnen individuell einen Schuhkarton wie ein Zimmer eines Spukschlosses gestalten. Egal, ob malen, zeichnen, basteln oder modellieren – handwerklich wurden im Prinzip keine Grenzen gesetzt und somit der Fantasie und der Kreativität freien Lauf gelassen.

Der zweite Teil des Projekts mündete dann in eine kooperative Phase, in der die gesamte Klasse aus den einzelnen Räumen ein gemeinsames Gebäude errichten sollte. Dazu wurden u.a. Expertengruppen gebildet, die sich z.B. um die Dachgestaltung, die Rahmenkonstruktion oder ergänzende Details (Spinnenweben, Schlingpflanzen, usw.) kümmerten.

Als Ausstellungsort fand Herr Kornitzky in Absprache mit der Bücherei Hambergen ein großes Fenster, welches er von der Lage angemessen für dieses aufwendige Projekt erachtete. Seit dem 17.10.18 kann sich jeder Interessierte selbst ein Bild verschaffen und vielleicht mit dem ein oder anderen passenden Buch der Bücherei in die Welt der Schauermärchen eintauchen.

(Kunstprojekt Klasse 9.2 – Thema: Bild des Raums)

Fotografieren ohne Kamera – geht denn das? Aber sicher doch!

Der WPK „(kameralose) Fotografieverfahren“ (Jahrgang 6; Leitung Frau Triebe) beschäftigt sich im ersten Halbjahr mit verschiedenen Formen der kameralosen Fotografie, um sich dann im zweiten Halbjahr der kontrastierend modernen digitalen Fotografie zu widmen.

In den ersten Wochen erarbeiteten sich die SchülerInnen selbstständig im rezeptiven Teil u.a. die Geschichte der Fotografie, lernten die verschiedenen Verfahren der kameralosen Fotografie kennen und wie die Menschen damals – ohne die uns bekannte Kamera – dennoch Dinge und Situationen ‚fotografisch‘ festhalten konnten. Den SchülerInnen war von Anfang an klar, dass ein Theorieteil vor der Praxis abgeleistet werden musste, da in den folgenden Wochen z.T. experimentell mit Chemikalien gearbeitet werden würde. Darüber hinaus ist eine intensive Beschäftigung mit der Theorie unabdingbar, um später im praktischen Teil den Herstellungs- und Entstehungsprozess der einzelnen Fotografieverfahren verstehen und nachvollziehen zu können. Mut, Kreativität, Experimentierfreude, aber auch eine gewisse Portion Frustration und viel Geduld gehörten fortan zum fotografischen Alltag der SchülerInnen.

Eines der ersten Verfahren, die die SchülerInnen erprobten, war das der Cyanotypie. Aufgrund der Blaufärbung wird dieses Verfahren auch „Blaudruck“ genannt und stammt aus dem Jahre 1842. „Vater“ dieses kameralosen Verfahrens ist der britische Naturwissenschaftler und Astronom Sir Henry Herschel. Das Besondere der Cyanotypie ist, dass diese auf einem Eisen- und nicht auf einem Silberverfahren basiert, wie es sonst bei der herkömmlichen Produktion von Fotoabzügen bis dato der Fall war. Vor allem Anna Atkins, eine britische Naturwissenschaftlerin, machte diese besondere fotografische Technik bekannt, indem sie mithilfe der Cyanotypien verschiedene Pflanzen „fotografierte“ und so für die Nachwelt dokumentieren konnte.

Um Blaudruckfotografien herstellen zu können, wird besonders saugfähiges Papier mit einer Mischung aus Kaliumhexacyanidoferrat(III) und Ammoniumeisen(III)-citrat und Ammoniumtrioxalatoferrat(III) eingestrichen und danach zum Trocknen in die Dunkelkammer gelegt wird. Wichtig ist zu beachten, dass das Anmischen der Lösungen unbedingt in der Dunkelkammer erfolgen muss, da die Lösungen lichtempfindlich sind. Anschließend sucht man sich einen Gegenstand aus (wie z.B. einen Gegenstand mit einer interessanten Umrissform oder ein Pflanzenblatt, etc.) und legt das Papier mit dem Gegenstand in das direkte Sonnenlicht. Je nach Tageslicht kann die Belichtungszeit zwischen 10 und 20 Minuten betragen.

Die Eisenverbindung wird in den belichteten Partien zweiwertig, entsprechend wasserunlöslich und es bildet sich der Farbstoff „Berliner Blau“. Die Teile, die unbelichtet sind, sind wasserlöslich und werden im Anschluss unter klarem, fließendem Wasser ausgewaschen, sodass keine (weitere) Entwicklung stattfindet. 
Dort, wo die Gegenstände vorher lagen, erscheint eine weiße Umrissfläche, das restliche belichtete Papier färbt sich blau. Zu sehen sind verschiedene Schülerarbeiten:
Während einige SchülerInnen eher gegenständlich und „klar“ gearbeitet haben (und sich hierbei Gedanken bzgl. der Positionierung auf dem Bild machten), ließen sich die Anderen eher auf ein experimentelles Arbeiten ein. So sieht man bei diesen Arbeiten keine klare Konturenführung, Linien und Formen verschwinden, gehen ineinander über, besitzen einen sehr schemenhaften Charakter, sodass sie fast schon aus dem Papier „hinauszuschweben“ scheinen.