Der Weimarer Kulturexpress spielt „Crazy“

Alles, mit Mädchen und so

Der Weimarer Kulturexpress spielt "Crazy"

"Das kann doch nicht sein, dass einer alles spielt. Ich meine, mit den Mädchen und so..."- noch war Sascha aus der Neunten skeptisch. Nach etwa 80 Minuten wusste auch er: Es geht! Am Dienstag, den 27. Januar war zum zweiten Mal der Weimarer Kulturexpress in der Pausenhallen der KGS zu Gast. Dieses Mal mit dem Stück "Crazy" nach einer autobiographischen Erzählung von Benjamin Lebert. Benjamin, ist 16 Jahre alt und halbseitig gelähmt., "Ich bin ein Krüppel", stellt er sich dem Publikum vor. Die Neunt- und Zehntklässler sehen ein äußerst eindrucksvolles Stück, dass das Erwachsenwerdens zum Inhalt hat. Die Geschichte kreist nicht nur um Liebe und Sex, sondern beschreibt auch das Gewinnen von Selbstvertrauen. Anfangs ist Benjamin noch distanziert gegenüber den Mädchen .Den Grund dafür sieht er in seiner Behinderung. Seine linke Körperhälfte ist spastisch gelähmt. Bereits nach kurzer Zeit und nach Ermunterung durch seine Schulfreunde verliert er allerdings im Internat seine Unschuld. Später machen sich alle sogar noch auf ins Rosenheimer Rotlichtviertel... Benjamin und alle anderen Rollen wurden vom Schauspieler Patric Tavanti verkörpert. Besonders eindrucksvoll waren dabei die unaufdringliche Art und Weise, wie er die Behinderung der Hauptfigur spielte und das Tempo, indem er die jeweiligen (konträren) Charaktere wechselte. Besonderen Anklang fand bei den Schülern seine Darstellung der Tänzerin AngËlique. Melanie von der Theater-AG ist jedenfalls schwer beeindruckt: "Die Tanzszene war echt stark und so einen Typen wie Troy brauchen wir in unserem eigenen Stück." Sascha dagegen scheint ratlos: "Also mit zwei Schauspielern wäre es vielleicht besser, das wäre ruhiger, vielleicht aber auch nicht..." Frank Nowak (FBL Deutsch/ Darstellendes Spiel)