KGS kämpft weiter für die Durchlässigkeit

Erneuter Protestmarsch:

KGS kämpft weiter für die Durchlässigkeit

Gemeinsam mit 150.000 Protestanten in 5.000 Orten in Niedersachsen demonstrierten auch die Schüler und Lehrer der KGS (Kooperative Gesamtschule am Wällenberg) für den Erhalt ihres Schulsystems. Quer durch den Ort marschierten sie mit Transparenten und Parolen zum Rathaus, wo sie von Samtgemeindebürgermeister Bernd Lütjen erwartet wurden. Saskia Christgau, Ricarda Müller und Franziska Thölken fühlen sich wie die drei kleinen Schweinchen †vom bösen Wolf in die Ecke gedrängt. Sie hoffen, das Turboabi nicht machen zu müssen. „Es geht auch um die Durchlässigkeit. Realschüler haben keine Chance mehr, sich in den Gymnasialzweig einzugliedern.

Das ist ein Experiment auf Kosten der Kinder,“ war Walter Mülichs (Didaktischer Leiter der KGS) Antwort auf das kürzlich verabschiedete Schulgesetz. Damit wolle der Niedersächsische Landtag eine Dreigliedrigkeit erzwingen und das System der Gesamtschulen unmöglich machen. Auch Elternratsvorsitzende Silvia Müller ist mehr als unzufrieden: „Ich bin entsetzt über den Beschluss gegen alle Proteste.“ Beide sind sich einig: „Die Leute dürfen jetzt nicht resignieren und müssen wütend bleiben. Die CDU will sich nicht mit uns auseinandersetzen.

Sie wollen ihre Vorstellungen durchsetzen und wir sollen es hinnehmen.“ Die Protestanten marschierten quer durch den Ort zum Rathaus, wo sie von Samtgemeindebürgermeister Bernd Lütjen erwartet wurden. Dieser versicherte, dass der Rat voll hinter ihnen steht und appellierte daran, weiter zu kämpfen. Dass aber auch nicht alle CDU-Mitglieder hinter dieser Entscheidung stehen, machte Bernd Lütjen bei seiner Ansprache vor dem Rathaus deutlich. „Der Samtgemeinderat steht voll hinter euch, auch CDU- und FDP-Ratsmitglieder. Wir stimmen dafür, dass KGS und IGS gemeinsam an ihrem erfolgreichen Konzept festhalten können.“

Er könne die Gründe nicht nachvollziehen, aus denen heraus einige wenige Politiker gegen alle Proteste in kürzester Zeit dieses umstrittene Gesetz durchgepeitscht hätten. „Ein Erfolgsmodell, das von Wenigen zerstört wird. Das finde ich eine Riesensauerei!“ Etwa 400 Schüler machten sich auf den Weg zum Rathaus. Sie hoffen, doch noch etwas †gegen den Beschluss ausrichten zu können. Im Hinblick auf die Kommunalwahl 2011 legte der Samtgemeindebürgermeister den Schülern ans Herz: „Einige von euch werden dann 16 sein und schon wählen dürfen. Überlegt euch bis dahin, welcher Weg gegangen werden soll.

“ Zu dieser Gruppe gehören dann auch Saskia Christgau, Ricarda Müller und Franziska Thölken. Die drei Freundinnen gehen in drei verschiedenen achte Klassen, belegen aber gemeinsame Gymnasialkurse. „Wir hoffen, dass wir das Turboabi nicht machen müssen.“ Auf ihrem Protestschild bringen sie ihren Unmut mit der Geschichte von den drei kleinen Schweinchen und dem bösen Wolf zum Ausdruck, ganz klar an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff gerichtet. Lütjen nutzte gleichzeitig die Gelegenheit, um auf einen anderen Streitpunkt hinzuweisen. Ein Viertel der Schüler kommt aus dem Landkreis Cuxhaven. Die Bitte an den Landkreis, sich an den Schulkosten zu beteiligen, hatte dieser ohne Antwort abgelehnt.