Motivierte zuverlässige Schüler bieten ihre Hilfe an

Rasenmähen, Hof fegen, Laub harken:

Motivierte zuverlässige Schüler bieten ihre Hilfe an

Nun startet sie voll durch, die Gemeinschaftsaktion "Schüler helfen Älteren in Haus und Garten." Vor einem Jahr wurde dieses Anliegen der Initiative "Altwerden in der Samtgemeinde Hambergen - Die Kümmerer" vorgestellt. 20 interessierte Schülerinnen und Schüler werden nun für Gartenarbeit und mehr an ältere Mitmenschen vermittelt, immer begleitet und unterstützt von den Kümmerern.

Liane Hudalla ist federführend. Ihr liegt es besonders am Herzen, die Jugendlichen bei Bedarf auch direkt zum Job zu fahren und wieder abzuholen. "Eine Sparte der Kümmerer versucht, Alt und Jung zusammen zu bringen. Vorurteile sollen abgebaut werden wie, dass die Jugend nichts taugt oder die Alten lahm wären und nur meckern würden." Bei solch einer sinnvollen Aktion könnte man beiden Seiten helfen, ein Geben und Nehmen, denn die Schüler werden bezahlt und lernen Verantwortungsbewusststein, die Älteren erhalten notwendige Hilfe. Im Juni 2009 begann der erste Versuch. Die Testphase lief nicht so gut.

"Wir haben uns darauf beschränkt, den Kontakt herzustellen, haben aber gemerkt, dass man sich kümmern muss", lernten Liane Hudalla und ihre Mitstreiter daraus. Man habe zu wenig kommuniziert und zu hohe Erwartungen gehabt. Nun habe man 20 motivierte KGS-Schüler auf der Liste und noch einige Jugendliche aus dem Bekanntenkreis. "Jetzt ist es auch so, dass wir genug Arbeit haben für das grofle Interesse." Ältere Menschen können sich bei Liane Hudalla melden. Sie bringt die Jugendlichen zu den Auftraggebern. Eine Vereinbarung wird von beiden Seiten unterschrieben und Eltern sowie Schule vorgelegt. Malte und Marian, zwei der engagierten Jugendlichen, sind bereits eingesetzt. "Das war total klasse, die ältere Dame war sehr angetan von Malte." Tim Quernheim hält bei einer Nachbarin bereits den Rasen kurz.

Tom Ältjenbruns erzählte von einem Nachbarn, bei dem er den Rasen mäht und die Hecke schneidet. Wie die beiden haben auch andere Schüler bereits Erfahrung, einige sogar mit einem Aufsitzmäher. Damit hätten Charleen Niemeyer und Georgina von Glahn jedenfalls keine Probleme. Eher damit, dass sie in Bokel und somit weiter entfernt wohnen. Georgina hilft ihrer Oma im Garten und weifl Unkraut von "guten Pflanzen" zu unterscheiden. Auch Finn Niklas Klaus hat schon bei mehreren Leuten Rasen gemäht, Erdbeeren gepflückt oder bei der Ernte geholfen. Das sei alles gar nicht so einfach, meinte Birgit Schoene, Leiterin des Realschulzweiges der KGS Hambergen. "Gerade die Ferien bieten sich besonders an. Da gilt es die Kübel auf der Terrasse zu gieflen, alles in Ordnung zu halten." Bei manchen Projekten könne man auch gut zu zweit arbeiten. Liane Hudalla berichtete von einer Teichsanierung mit Hilfe von vier Jungen. "Sie haben Fische und Frösche gerettet und richtig gearbeitet. Es war toll."

Und die Nachfrage verteile sich übers ganze Jahr. Auf Verlässlichkeit aller Beteiligten baut sich das Projekt auf. Die Schüler werden angehalten, bei schlechtem Wetter oder anderweitigen Terminen immer abzusagen und ein neues Treffen zu vereinbaren. Auch sollen sie sich sofort bemerkbar machen, wenn sie sich bei einer Stelle nicht wohl fühlen. Kümmerer Hartmut Pukies betont: "Es darf nichts unter Zwang geschehen. Allerdings muss man Zeiten und Absprachen einhalten." Die Begegnung mit den jungen Leuten sei der Reiz, meint Birgit Schoene, die Älteren sollten sich einfach darauf einlassen. Für einen Stundenlohn von vier Euro schwärmen die jugendlichen Helfer aus. Information und Terminvereinbarung bei Liane Hudalla unter 04793-956937 oder www.die-kuemmerer.info.