Verstoß gegen ein Menschenrecht
Wie die KGS Hambergen mit rassistischen Äußerungen im Schulalltag umgeht.
Foto: Hoelenn Moaut
Quelle: Weser-Kurier, Dienstag 23. Mai 2023
/div>Plattdeutsch – Vorlesewettbewerb
KGS Schülerinnen gewinnen Kreisentscheid in Lilienthal
Henriette und Jolina aus der Klasse 5.2 belegen beim Kreisentscheid im plattdeutschen Vorlesewettbewerb die ersten beiden Plätze und qualifizieren sich für den Bezirksentscheid.
Die beiden konnten die Jury durch einen flüssigen Vortrag des eingeübten Textes überzeugen und sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen.
Ein großer Dank gilt Frau Ohlsen für die tolle Vorbereitung.
Nun drücken wir Euch die Daumen für den Bezirksentscheid, der nächste Woche in Oerel stattfindet.
Hier geht es um das Ticket zum Landesentscheid in Hannover.
Werder-Cup 2023 – Wir sind dabei!
Am 03.05.23 traf sich die Mannschaft unserer Fußball-AG „Team-Werdercup“ zur Vorrunde, um im Finale in Bremen dabei sein zu können.
Zwölf Schüler der Jahrgänge 2010/2011 fuhren mit zwei betreuenden Lehrkräften sowie mit Unterstützung der Eltern nach Hagen zum Vorentscheid.
Unsere Mannschaft hat dort alles gegeben und konnte in mehreren hart umkämpften Duellen zwei Unentschieden für sich verbuchen. Es wäre sicherlich noch mehr drin gewesen, wenn die Chancenverwertung – gerade in den ersten beiden Spielen – effektiver gewesen wäre. Da war auch viel Pech im Spiel. Die Konkurrenz war insgesamt sehr stark, selbst kleine Ungenauigkeiten wurden direkt „bestraft“. Somit blieben die ersten drei Plätze an diesem Tag für unser Team unerreichbar.
Trotzdem hat das Turnier allen Beteiligten viel Spaß bereitet! Wir werden auf jeden Fall weiterhin mit Herzblut am Ball bleiben. Kopf hoch Jungs!“
Poetry-Slam in Hambergen – Wortkünstler Bas Böttcher lässt Schüler slammen
Poetry-Slams sind beliebt. Originelle Texte aller Stilrichtungen sind die Grundlage für eine erfolgreiche Teilnahme an den Wettbewerben. Doch das ist nicht alles, wie Schüler der KGS Hambergen nun wissen.
Hambergen. „Wir verwenden Sprache in einem anderen Aggregatzustand, sie ist gasförmig“, sagt Bas Böttcher und man merkt gleich, woher der Wind weht. Böttcher hört eigentlich auf den Vornamen Bastian und gilt als Mitbegründer der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene. Aus seiner Feder kommen ein Roman und Gedichtbände. Der gebürtige Bremer sollte sich also mit Sprache auskennen. Diese Woche ist er an drei Tagen in die Samtgemeindeschule (KGS) in Hambergen gekommen, um mit Schülern des achten Jahrgangs zu arbeiten. Jeweils drei Blöcke zu je 90 Minuten haben sie gemeinsam Zeit dafür, sich in die Tiefen des gesprochenen Wortes zu stürzen und Techniken des Poetry-Slammens zu erproben. „Wir schauen hinter die Kulissen“, erklärt der Wortkünstler, der sich selber als Bühnenkünstler sieht.
Von der Idee über den Text bis zum Auftritt bringt er in den Workshops den Teilnehmern alles nahe, was diese benötigen. Die Kreativität müssen sie selber mitbringen. Doch da machen die Schüler offenbar eine gute Figur. Böttcher nennt einige Beispiele für „Wortspiele“, die ihnen spontan kamen: „30 Grad im Schnee“, „Historische Zukunft“, „Boxende Box“ oder etwa auch „Wolkenboden“. Er nickt anerkennend. „Man merkt, die Schüler sind mit Leidenschaft dabei.“
Gegensätze erzeugen Aufmerksamkeit
Die kurzen Texte erzeugen Aufmerksamkeit und entsprechen einem Prinzip: Sie vereinen Gegensätze. Kunst hat einen anderen Begriff, wenn es um Wahrheit geht, doziert Böttcher. In der Mathematik ist eins plus eins gleich zwei. In der Kunst könne jeder selber bestimmen, was richtig ist. Dann ist 1 plus 1 eben 11 oder etwas anderes. „Reim ist Leim“, bemerkt Bas Böttcher und es klingt, als stamme die Feststellung direkt aus einem Poetry-Slam-Text. Mit Reimen könnten Formulierungen zusammengeklebt werden – auch Widersprüchliche, erläutert er.
Und noch etwas lernen die Teilnehmer: Gesprochene Sprache ist anders als geschriebene. Betonung, Klang, Geschwindigkeit, Rhythmus – Vieles kann den Sinn verändern. Schrift und Gesprochenes driftet auseinander. Und das kann beim Poetry-Slam verwendet werden. Übrigens: Was im Workshop gelernt wird, ist kein sinnloses Wissen. „Die Teilnehmer können es für eigene Texte nutzen“, weiß Bas Böttcher. Die Erkenntnisse helfen ihnen bei der Kommunikation, beispielsweise in der eigenen Band. Liedtexte profitieren ebenso wie Flyer oder Internetauftritte, ist Bas Böttcher überzeugt. Ein Schüler erzählt spontan von Rap-Texten. Und die Persönlichkeit entwickle der Workshop allemal.
Zuschauer einfangen
Der Text ist das eine. Beim Poetry-Slam kommt es aber auch darauf an, den Zuschauer einzufangen. Böttcher lässt die Schüler durcheinanderlaufen. Auf ein Zeichen sollen sie stoppen, quasi einfrieren. Es ist eine Übung aus dem Theaterbereich und Poetry-Slam ist auch eine Art Aufführung, bei der die vierte Wand überwunden werden muss. Eine Bühne ist normalerweise an drei Seiten begrenzt. Die vierte ist die Öffnung zum Zuschauerraum. Dahinter befindet sich für die Schauspieler ein „schwarzes Nichts“. Trotzdem muss ein Kontakt zum Zuschauer geschaffen werden. „Man muss hinschauen.“
Während Böttcher Tipps für Auftritte gibt, brummt am Fenster eine Wespe, was für Ablenkung sorgt. Der Poetry-Slammer nutzt die Gelegenheit. Mit solchen Situationen müsse man umgehen können. Bei Auftritten könne immer etwas passieren, dann komme es darauf an, die Rolle weiterzuspielen oder das Ereignis spontan aufzugreifen. „Komm, lass uns Wespen streicheln gehen“, fällt Böttcher ein. Eine Schülerin hat auch eine Idee, erzählt etwas von einem Wespennest unter Wasser.
Auftritt vor Zuschauern
Am Donnerstag, 4. Mai, dürfen die Schüler ihre Wirkung auf Publikum austesten. Um 11.30 Uhr werden sie in der Mediathek der Kooperativen Gesamtschule ihre erarbeiteten Texte vortragen. Wer Lust hat, kann laut Schule dazu vorbeischauen.

Info
Ein Poetry-Slam ist ein Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer mit einem selbst geschriebenem Text gegeneinander antreten. Beim Vortrag haben sie nur ein Mikrofon zur Verfügung. Kostüme und Requisiten sind allgemein verboten. Die Zuschauer entscheiden per Abstimmung über den Sieg.
Quelle: https://www.weser-kurier.de/landkreis-osterholz/poetry-slam-in-hambergen-bas-boettcher-laesst-schueler-slammen-doc7q1j49rut0l1k6dwo9zk (erschienen am 04.05.2023)
/div>Feierliche Einsetzung des neuen Gesamtschuldirektors der KGS Hambergen
Am 17.2.2023 um 15.00 Uhr wurde die lang erwartete Einsetzung unseres neuen Gesamtschuldirektors Jan Wesseling gefeiert. Geladen waren neben dem Kollegium und Mitarbeitern der Schule, Eltern- und Schülervertretungen, der Förderverein, Partner- und Nachbarschulleitungen, Mitgliedern der Samtgemeinde – u.a. der Samtgemeindebürger-meister Herr Brauns -und der leitende Regierungsschuldirektor Stefan Weinreich.
Das Rahmenprogramm stellte eine gelungene Mischung aus der der Situation angemessenen Ernsthaftigkeit und Unterhaltung dar. Durch das Programm leiteten Frau Triebe und Frau Meier, die gleich zu Beginn die Begeisterung für den neuen Schulleiter von Seiten des Kollegiums deutlich machten. Die Ansprachen waren von sehr gelungenen musikalischen Beiträgen durch die Lehrerband unter der Leitung von Gesche Otten begleitet.
Herr Weinreich als Vertreter des regionalen Landesamtes für Schule und Bildung Lüneburg wies in seiner Ansprache auf die bedeutende Rolle der Kooperativen Gesamtschule Hambergen hier vor Ort hin – als die Schulform, die drei Schulen unter einem Dach vereint: die Hauptschule, die Realschule und das Gymnasium. Die KGS habe klare Vorteile gegenüber dem Gymnasium und der IGS, da sie die Möglichkeit biete, allen Schülern und Schülerinnen gerecht zu werden. Die Eingangsstufe in 5 und 6 ermögliche es allen, sich an den jeweiligen Leistungsanforderungen zu messen, um dann ab Jahrgang 7 die Haupt-, Real-, oder Gymnasialklasse zu besuchen. Durch die hohe Durchlässigkeit seien Schulformwechsel ohne Schulortwechsel immer möglich. Neben seinen guten Wünschen für Herrn Wesseling bat er auch das Kollegium, die Eltern und die Samtgemeinde um eine unterstützende Zusammenarbeit mit Herrn Wesseling, der schließlich noch 28 Jahre Schulleitungsleben vor sich habe.
Der Samtgemeindebürgermeister Herr Brauns sprach dann auch direkt von der bereits sehr unterstützenden und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen der Samtgemeinde und derSchulleitung in den letzten 2 Jahren. Vor allem bei dem anstehenden Teil- bzw. Neubau des Schulgebäudes. Hier sei man im intensiven Austausch, die Samtgemeinde prüfe alle Optionen. Er ermahnte sowohl sich als auch Herrn Wesseling, sich Zeit für die Findung der optimalenLösung zu geben und – mit einem Augenzwinkern – sich vor Augen zu halten, dass sich beide ja freiwillig für das jeweilige Amt entschieden haben.
Herr Wesseling, als Mann der Stunde, umriss in seiner ersten offiziellen Ansprache als Gesamtschuldirektor die letzten 2 Jahre, die trotz personeller Herausforderungen geprägt von intensiver Schulentwicklung gewesen seien. Das neue Konzept der KGS mit Eingangsstufe und reinen Schulzweigklassen ab Jahrgang 7 fuße auf einer guten Zusammenarbeit des Leitungsteams mit Kollegium, Eltern und Schülern. Durch die neue Struktur werde es nun jedem Schüler, jeder Schülerin möglich sein, die Weichen für sein oder ihr Leben hier an der KGS zu stellen. Schwierige Jahre lägen hinter der Schule. Für die Zukunft sei sie fit – auch durch die mittlerweile gute Unterrichtsversorgung. Er freue sich auf die weitere positive Entwicklung in den nächsten Jahren.
/div>Nach dem Praktikum ist vor dem Praktikum
Wer könnte am besten etwas über den passendenPraktikumsplatz berichten, wenn nicht die Praktikant*innen selbst?
So nutzten die Schüler*innen unseres 9.Jahrgangs den Zukunftstag, um „ihre“ Berufe vorzustellen und von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen aus den beiden zweiwöchigen Berufspraktika zu berichten. Interessierte Zuhörende waren die Jungen und Mädchen aus den 8.Klassen. Eifrig wurde zugehört, nachgefragt und mitgeschrieben. Eine bessere Vorbereitung auf die Wahl des geeigneten Praktikumsberufs, vielleicht sogar schon Praktikumsbetriebs kann es kaum geben. Vielen Dank allen Beteiligten Schüler*innen und Lehrkräften.“
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Noch kommt die Schere nicht zum Einsatz, aber bei der Projektwoche im Fachraum Körperpflege/Friseurhandwerk können immerhin schon Steckfrisuren ausprobiert werden. Foto: Christa Neckermann
Wenn Beruf auf Talent trifft
Bei den Berufsbildenden Schulen in Osterholz-Scharmbeck können Jugendliche im Rahmen einer Projektwoche in Handwerks- und Pflegeberufe hineinschnuppern.
Osterholz-Scharmbeck. Seit bereits elf Jahren bieten die Berufsbildenden Schulen (BBS) Osterholz-Scharmbecks den Schülerinnen und Schülern der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Hambergen sowie der Integrierten Gesamtschule (IGS) Buschhausen im achten Jahrgang die Möglichkeit, eine Woche lang in handwerkliche oder pflegende Berufe hineinzuschnuppern. Damit sollen Jugendliche bei der Berufsfindung unterstützt werden, aber auch Mädchen für technische Berufe begeistert und Jungen für die Pflege.
In der vergangenen Woche erhielten 170 Schülerinnen und Schüler aus einem reichhaltigen Angebot einen Einblick in vier verschiedene Berufe ihrer Wahl. Zur Auswahl standen verschiedenen Handwerks-, Industrie- und Pflegeberufe: Maler, Metallbauer, Kfz-Mechatroniker, Elektroniker, Informatiker, Industriemechaniker, Tischler, Maurer, Anlagenmechaniker, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker, Zimmerer, Frisör, Bäcker und Pflegefachkraft. Mit den handwerksspezifischen Werkzeugen konnten die Jugendlichen dabei eigene Werkstücke herstellen, die dann mit nach Hause genommen werden konnten. So gab es etwa bei den Malern und Lackierern das Styroporschild mit einem Anfangsbuchstaben des jeweiligen Herstellernamens. Mittels Heißdraht-Schneidegerät, Cuttermesser, Pinsel und Dispersionsfarbe aufgewertet, soll es dann in der Jugendbude für Aufmerksamkeit sorgen. Bei den Kraftfahrzeugmechatronikern wurde eine Prüfbox für eine Anhängersteckdose gebaut, und im Berufsfeld Elektronik konnten die Jugendlichen mit einfachen Mitteln eine eigene Alarmanlage fertigen.
Auch für Eltern von Interesse
Viele Eltern könnten ihren Kindern bei der Berufswahl heute kaum noch helfen, zu viel habe sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verändert, wissen Dennis Büschke und Neda Gunschera, die an der KGS im achten Jahrgang unterrichten. Daher sind Angebote wie die Berufsorientierungswoche an den Berufsbildenden Schulen auch für die Eltern interessant, stellen doch die vorgestellten Berufe eine hervorragende Alternative zu den häufig überlaufenen „Trendberufen“ dar. „Wir erleben hier immer wieder Schülerinnen und Schüler, die im Umgang mit Werkzeug und Material geradezu aufblühen und plötzlich nicht mehr scheu an der Seite stehen, sondern ihren Klassenkameraden bei der Lösung einer Aufgabe aktiv – und kundig – helfen können“, berichtete Neda Gunschera.
Bilder und Videos aufgenommen
Diese Erfahrungen haben auch André Schlenker, didaktischer Leiter an der IGS Buschhausen, und Kollegin Yvonne Schindler gemacht. Daher haben sie die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ermutigt, während der Berufsorientierungswoche Bilder und Videos aufzunehmen, die dann gemeinsam mit der Multimedia-AG der Schule zu einer Show zusammengestellt und den Eltern zugänglich gemacht werden sollen.
Handwerk hat immer noch goldenen Boden, wie ein altes Sprichwort nahe legte. Es werden immer mehr gut ausgebildete Nachwuchs-Handwerker gesucht, die mit einem Gespür für technische Feinheiten Probleme angehen und lösen helfen.
Nachwuchsmangel im Friseurhandwerk
Im berufsschuleigenen Fachraum Körperpflege und Friseurhandwerk erfuhren Aline und Halime von Fachlehrerin Viola Brandt etwa, dass ganz besonders das Friseurhandwerk im Landkreis Osterholz dringend Nachwuchs sucht. „Im Jahr 2023 haben wir erstmals kein erstes Ausbildungsjahr“, bedauert Brandt. Und dabei sei gerade das Friseurhandwerk Ausgangspunkt für viele interessante Berufe, etwa für Maskenbildner bei Film und Fernsehen.
Das Ausprobieren in der Berufsorientierungswoche kann auch dazu dienen, über die eigenen Stärken und Schwächen nützliche Erfahrungen zu sammeln. Holger Jacob, Zimmerermeister und Lehrer für Fachpraxis an den BBS, der in dieser Woche die Maurerarbeiten beaufsichtigte, fasste zusammen: „Wir hatten die ganze Palette von talentfrei bis hoch talentiert! Hauptsache ist aber, dass sich die Schülerinnen und Schüler überhaupt auf die gestellten Aufgaben einlassen.“ Das bot den Jugendlichen die Möglichkeit, ihre eigenen Stärken über das übliche Schulfach-Lernen hinaus zu erfahren und mit mehr Selbstbewusstsein an den Platz im Klassenzimmer zurückzukehren.
Quelle: https://www.weser-kurier.de/landkreis-osterholz/stadt-osterholz-scharmbeck/projektwoche-in-osterholz-scharmbeck-wenn-beruf-auf-talent-trifft-doc7pd9qvmv64xgmnkviqh (erschienen am 21.03.2023).
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Geschichtsunterricht mit Wirkung auf mehreren Ebenen: die Schüler Milena Wincker (rechts) und Pravin Mahalingam im Escape Room. (Foto: Carmen Jaspersen)
Zeitreise ins Jahr 1941 – Mobiler Escape Room in der KGS Hambergen
Deutschland 1941 – Widerstand gegen das NS-Regime ist lebensgefährlich. Wie sich verhalten, wenn man in einen Gewissenskonflikt gerät? Das konnten Schüler der KGS Hambergen in einem Escape Room simulieren.
Geschichtsunterricht mit Wirkung auf mehreren Ebenen: die Schüler Milena Wincker (rechts) und Pravin Mahalingam im Escape Room. (Foto: Carmen Jaspersen)
Hambergen. Das Spielkonzept hinter „Escape Room: Der Löwe von Münster“, mit dem sich die Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Hambergen beschäftigten, schickte die Jugendlichen auf eine ungewöhnliche Zeitreise. Was zunächst nur wie eine spannende Aufgabe klingt, konfrontiert sie am Ende mit einer schwierigen Gewissensentscheidung: Was hätten sie getan?
Ein Escape Room (deutsch „Fluchtraum“) ist ein Raum, in dem eine Gruppe von Spielern Rätselaufgaben lösen muss, um innerhalb einer vorgegebenen Zeit (meist 60 Minuten) gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Das Ziel kann darin bestehen, dem Raum zu „entkommen“ oder eine gemeinsame Aufgabe zu lösen. Das Auffinden und Kombinieren von Hinweisen und Gegenständen, Rätselknacken sowie gutes Teamwork bringt die Gruppe voran. Eine Spielleitung beobachtet die Gruppe von außerhalb des Raums über eine Kamera und kann bei Bedarf Hilfestellung geben.
Widerstand gegen das NS-Regime
Der Escape Room „Löwe von Münster“ dreht sich um eine historische Predigt des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen vom 3. August 1941. Darin prangerte er öffentlich die systematische Tötung behinderter Menschen durch die Nationalsozialisten an. In der Rolle einer fiktiven Pfadfindergruppe des Jahres 1941 erfahren die Spieler, dass ihr Leiter Karl verhaftet wurde, weil dieser die Predigt nachgedruckt habe. Jetzt muss die Gruppe die Flugblätter finden, bevor die Geheime Staatspolizei (Gestapo) Karls Wohnung durchsucht.
Dabei sahen sich die Jugendlichen auch mit ungewöhnlichen technischen Problemen konfrontiert: Wie bedient man ein uraltes Wählscheiben-Telefon, einen Projektor oder eine mechanische Schreibmaschine? Doch die größte Herausforderung lag dann in der eigenen Entscheidung: Was soll mit den Flugblättern geschehen, sind sie einmal gefunden? Sollen sie verteilt werden – und damit Verfolgung, Inhaftierung und vielleicht Hinrichtung riskiert werden? Oder lieber stillschweigend die Flugblätter vernichten, und damit einem diktatorischen Regime nachgeben? Eine Gewissensfrage, die sich auch in heutiger Zeit in anderen Gewändern jedem stellen kann.
Schülerin Viktoria fand die in eine Geschichte gekleidete Aufgabe sehr interessant, besonders, weil sie dies in Teamarbeit mit ihrer Gruppe machen konnte. „Ich würde die Flugblätter anschließend nicht vernichten. So eine Chance gibt es nur einmal, mit diesen Flugblättern kann etwas bewegt und verändert werden. Würden die Flugblätter vernichtet, brächte man sich nicht in Gefahr, aber ich würde eher etwas bewegen wollen!
Joris und Mattis waren von dem Abenteuer Escape-Room ebenfalls begeistert. Auch mit dem ungewöhnlichen Wählscheiben-Telefon hatten die technikaffinen Jugendlichen keine Probleme. Vor die Entscheidung gestellt, die Flugblätter zu retten und zu verteilen oder aber sie zu vernichten, entschied sich Joris für die Option, die Flugblätter zu verbrennen. „Ich hätte Bedenken, ob die Flugblätter bei den Menschen überhaupt angekommen wären und dass es zu schlimmen Folgen für diejenigen geführt hätte, die diese Flugblätter gelesen hätten. Was, wenn die Gestapo kommt, und mich mitnimmt?“
Mattis ist dagegen zwiegespalten. Einerseits sieht er deutlich die Gefahr für das eigene Leben, andererseits auch den „guten Zweck“, nämlich die Information der Allgemeinheit. „Werden die Flugblätter verteilt, können sie etwas Positives bewirken, die Verteiler setzen sich für eine gute Sache ein.“
Historiker, Bastler und Pädagoge
Matthias Hecking ist Wirtschaftsingenieur, Planer, Pilger, Reisender, Kreativer und Rätselfreak und zusammen mit dem Historiker, Theologen, Bastler, Pädagogen, Papa und gleichzeitigem Rätselfreak Winfried Hachmann der Planer hinter dem Escape-Room „Der Löwe von Münster“, mit dem sie seit 2019 durch die Lande touren. „Mir macht es riesig Spaß, Menschen zu ermöglichen, in eine ganz andere Welt einzutauchen und neue Perspektiven zu gewinnen. Und beim Rätseldesign braucht man Fantasie und Struktur gleichermaßen. Das gefällt mir“, sagt Matthias Hecking.
Matthias Hecking (links) und Torsten Schanz führen Regie und überwachen das Geschehen am Bildschirm. (Foto: Carmen Jaspersen)
Für Winfried Hachmann ist es dagegen wichtig, dass Schulunterricht seine Highlights hat. „In meinem Referendariat fehlte allzu oft die Möglichkeit, das Gelernte erfahrbar zu machen – gerade in den geistes-wissenschaftlichen Fächern. Zudem liebe ich es, alten Geräten wieder Leben einzuhauchen, und sie nicht nur in einer Vitrine zu konservieren. Da verbindet sich mein Bastlerherz mit dem Historiker in mir.“
Von Christa Neckermann
Ein besonderer Dank gilt unserem Schulförderverein für die großzügige Unterstützung, ohne die das Projekt nicht realisierbar gewesen wäre.




Quelle: https://www.weser-kurier.de/landkreis-osterholz/gemeinde-hambergen/zeitreise-ins-jahr-1941-schueler-der-kgs-hambergen-im-escape-room-doc7pccw2jh9sjswd2ngsm (erschienen am 16.03.2023).
/div>Tag der offenen Tür an der KGS Hambergen
Am Donnerstag, dem 02. März 2023 öffnete die KGS Hambergen ihre Türen für alle Viertklässler*innen der Hamberger Grundschule und deren Eltern. Während die einen sich einer der Führungen durch Schulgebäude und –gelände anschlossen, nutzten andere die Möglichkeit, sich an einem der Stände des Marktes der Möglichkeiten in der Mensa über die Arbeit der verschiedenen Gremien und Kooperationspartner*innen zu informieren. Dazu versorgte der Förderverein gemeinsam mit Schüler*innen des 10. Jahrgangs die Gäste mit Kaffee, Kuchen und frisch gebackenen Waffeln. Einblicke in die unterrichtliche Arbeit sowie die Inhalte, Methoden und Arbeitsweisen der einzelnen Fächer konnten die Besucher*innen in den verschiedenen Klassen- und Fachräumen erhalten. Dort konnten die Kinder mit dem 3D-Drucker kleine Andenken herstellen, lateinische Wörter auf eine Wachstafel schreiben, mathematische Knobelaufgaben lösen, mikroskopieren und vieles mehr. Besonders gut kam der Sportparcours in der Turnhalle an. Für vielfaches Staunen sorgte die sehr gute digitale Ausstattung unserer Schule.
Wir freuen uns über eine rundum gelungene Veranstaltung und danken allen an der Vorbereitung und Durchführung Beteiligten. Ein besonderer Dank geht an die Kooperationspartner*innen und die sich für ihre Schule engagierenden Schülerinnen und Schüler.
KGS in ruhiges Fahrwasser bringen
Jan Wesseling wurde am Freitag offiziell das Amt des Schulleiters an der KGS übergeben. Führen will er die Schule kollegial.
Erdkunde war sein Lieblingsfach: Jan Wesseling leitet seit Januar die KGS Hambergen.
Nach turbulenten Jahren mit mehreren Wechseln an der Spitze der Schulleitung möchte Jan Wesseling nun für Ruhe sorgen: Der neue Schulleiter der Kooperativen Gesamtschule geht gemeinsam mit seinem Team die Aufgaben der nächsten Jahre an. Im Fokus steht dabei vor allem der Umbau der Schule und die bereits begonnene Neuauslegung des Schulkonzeptes.
Seit Montag, 23. Januar, ist Jan Wesseling neuer Schulleiter der KGS Hambergen. Das Amt wurde ihm feierlich am vergangenen Freitag, 17. Februar, übergeben.
Zuvor hatte der 38-Jährige kommissarisch die stellvertretende Schulleitung inne, nachdem die ehemalige Schulleiterin überraschend gegangen war. An die Schule kam Wesseling 2018, um die Leitung des Hauptschulzweiges zu übernehmen.
Erfahrungen mit Aufgaben der Schulleitung konnte er auch schon zuvor als vertretende Leitung der Haupt- und Realschule an einer Abendschule sammeln. Nachdem der geborene Achimer sein Abitur in Verden absolvierte, studierte er Lehramt in Vechta und vollzog sein Referendariat an der Carl von Ossietzky Oberschule in Bremerhaven.
Kollegiale Schulleitung
Wichtig sei Wesseling vor allem eines: Nicht er alleine ist die Schulleitung, stattdessen bestehe sie aus einem ganzen Team. Stellvertreter für ihn ist Birger Hufe, die didaktische Leitung übernimmt Janett Pundsack. Die Leitung des Gymnasialzweiges hat Albrecht Meyer inne. Ab Februar ebenfalls neu dabei ist Frank Embers als Real- und Hauptschulzweigleiter. Die Schulleitung sei kollegial: „Entscheidungen sind immer ein Thema zwischen allen“, erzählt der Gesamtschuldirektor. Vor allem für die jetzt beginnende Planungsphase des Umbaus und die Neustrukturierung des pädagogischen Konzeptes ist das zentral.
Neue Konzepte in Umsetzung
Setzen wolle die Schule auf eine Cluster-Lösung: Die Jahrgangsgruppen sollen in Paaren zusammengefasst jeweils auf einem Flurbereich angesiedelt werden. So sind die Klassen fünf und sechs, sieben und acht sowie neun und zehn im gleichen Bereich im Gebäude zu finden. Während zu Beginn der Fokus auf einem klassischen Klassenraumunterricht liegen solle, kämen im Laufe der Zeit immer mehr selbstgesteuerte Lernformen dazu. Außerdem sollen im Neubau ein Veranstaltungsraum und ein neues Lehrerzimmer entstehen. Weiterhin solle der große Bedarf an Fachräumen gedeckt werden. Außerdem solle sich die Schule in der Zukunft wieder mehr auf die Trennung der verschiedenen Schulzweige konzentrieren. Während in den ersten beiden Jahrgängen noch Klassen aus allen Zweigen zusammengesetzt würden, gebe es ab der siebten Klasse getrennte Haupt-, Realschul- und Gymnasialklassen. Nur wenige Fächer wie Religion oder Kunst würden dann noch zusammen unterrichtet. Dann werden auch zweigspezifische Angebote eingeführt: Haupt- und Realschüler:innen nähmen beispielsweise an der Berufsorientierung teil, während Gymnasiast:innen gezielt auf die Oberstufe, unter anderem durch das neueingeführte Fach Wirtschaft/Politik, vorbereitet werden.
Ruhiges Fahrwasser
Um diese Projekte in den nächsten Jahren umsetzen zu können, brauche es Kontinuität in der Schulleitung. Das Ziel sei es, die Schule nun „in ruhiges Fahrwasser zu bekommen“, meint Wesseling. Dem Lehrermangel und Unterrichtsausfall werde dadurch entgegengewirkt, dass im neuen Halbjahr vier neue Lehrer:innen angestellt wurden. Damit sei man gut aufgestellt. Die Unterrichtsfächer des neuen Schulleiters, Deutsch und Erdkunde, leiten sich übrigens direkt aus seiner eigenen Schulzeit ab: „Ich hatte immer einen Hang zu Sprachen“, erzählt der 38-Jährige, Erdkunde war sein Lieblingsfach.
Von Marcel Foltmer
Quelle: https://www.anzeiger-verlag.de/osterholz/artikel/kgs-in-ruhiges-fahrwasser-bringen (veröffentlicht am 17.02.2023).
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